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Intercable

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Treibhausgasemissionen im Fokus

Die Menge an Treibhausgasemissionen eines Unternehmens spielen sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene eine große Rolle. Deshalb wurde auf europäischer Ebene bereits im Jahre 2004 beschlossen, dass jedes Unternehmen einen Bericht zur Nachhaltigkeit erstellt. 

Bei Intercable spielen Nachhaltigkeit und die Reduktion der Treibhausgasemissionen seit Jahren eine zentrale Rolle. Dr. Georg Grünbacher, Stabsstelle für Nachhaltigkeit, forciert seit 2022 die nachhaltige Unternehmensentwicklung der Intercable Gruppe. 

Herr Grünbacher, das Thema Nachhaltigkeit wird bei Intercable groß geschrieben. Welche Maßnahmen wurden in den letzten Jahren getroffen, um die Reduzierung der Treibhausgasemissionen voranzutreiben?
Auch wenn es sehr banal und etwas abgedroschen klingen mag, Intercable – und die allermeisten der Südtiroler Betriebe – handeln schon lange nachhaltig. Die Verwurzelung am Standort und die lokalen Gegebenheiten prägen eine nachhaltige Entwicklung. Ein Beispiel, um konkurrenzfähig zu sein, setzte Intercable immer schon auf Effizienz und Innovation – beides ganz wesentliche Faktoren in der Thematik Nachhaltigkeit. Mehr als 95% aller Emissionen der Intercable Gruppe liegen nicht in unserem direkten Einflussbereich, d.h. die bisherigen Maßnahmen, wie die Verwendung von erneuerbaren Energiequellen, Photovoltaikanlagen, effiziente Kühlkreisläufe usw. haben dazu geführt, dass die Intercable Gruppe selbst sehr wenig Emissionen erzeugt.

Es wird zwischen intern und extern produzierten Emissionen unterschieden. Wie werden diese Emissionen erfasst?
Ganz genau. Um ein möglichst klares Bild der Emissionen zu haben, wurde der sogenannte Corporate Carbon Footprint – also der Ökologische Fußabdrucks des Unternehmens berechnet. Dabei werden nach den Standards des Greenhouse Gas Protocols (GHG) direkte Emissionen (Scope 1), Emissionen verursacht durch die verbrauchte Elektrizität (Scope 2) und alle anderen Emissionen, wie beispielsweise bezogene Rohstoffe, Infrastruktur, Transport usw. (Scope 3) erfasst. Diese Erfassung hat eben gezeigt, dass mehr als 95% der Emissionen der Intercable Gruppe auf die Emissionen des Scops 3 fallen und somit das größte Verbesserungspotential darstellen. In der strategischen Ausrichtung bilden diese Emissionen zum einen die größte Chance und gleichzeitig auch ein gewisses Risiko, weil eben Faktoren wie z.B. die Verfügbarkeit von umweltfreundlicheren Rohstoffen eine große Rolle spielen und nur bis zu einem gewissen Grad von uns beeinflusst werden können.

Nachdem die EU – Richtlinie eine Erfassung der Emissionen der gesamten Lieferkette (Scope 3) vorsieht, hat Intercable Risikobewertungen für Lieferanten eingeführt. Was darf man sich darunter vorstellen?
Im Konkreten geht es darum die vorhin erwähnten Chancen und Risiken abzuwägen und zu bewerten. Eine Lieferantenbewertung gibt es natürlich schon. In der Kooperation mit Prof. Rauch, der Universität Bozen und einer Doktorandenstelle versuchen wir ein Konzept bzw. Modell der Lieferantenbewertung zu entwickeln, das sowohl ökonomische und vor allem auch ökologische Gesichtspunkte betrachtet und bewertet. Es wird zum einen die Lieferkettensorgfalt in Bezug auf die ganzheitlichen Aspekte der Nachhaltigkeit wahrgenommen und zum anderen eine Entscheidungshilfe für die strategische Unternehmensentwicklung geschaffen.

Welche Vorteile sind mit der Investition in nachhaltigere Produkte oder Produktionsprozesse verbunden?
Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr stark ins Bewusstsein und in den Fokus gerückt und man sieht auch wie hitzig und kontrovers die Thematik manchmal diskutiert wird. Ich bin aber überzeugt, dass die Diskussion und das Handeln unbedingt notwendig sind und durch die Entwicklung von nachhaltigeren Produkten und Produktionsprozessen können wir aufzeigen, dass ein nachhaltiger Wandel möglich ist.

Kurzbiografie

Georg Grünbacher

Georg Grünbacher, Jahrgang 1985 aus Pfalzen. Ausbildung an der Gewerbeoberschule Bruneck – Fachrichtung Chemie, Umwelt- und Biotechnologie; Studium Biologie und Molekularbiologie an der Leopold Franzens Universität Innsbruck und Forschungsdoktorat an der Medizinischen Universität Innsbruck. Seit 2019 in der Firma Intercable tätig. Glücklicher Ehemann und Vater einer kleinen Tochter.

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