Handelskammer Bozen
Wirtschaft = Zukunft
Monica Devilli

Workers BuyOut (WBO)

Unternehmensnachfolge in genossenschaftlicher Form

Ein Nachfolgemodell, das aus dem Unternehmen selbst hervorgehen kann, ist das sogenannte Workers Buyout, welches sich seit den 1980er Jahren in Italien des Öfteren als interessante Option bewährt hat und das praktisch eine Übergabe des Betriebes an die eigene Belegschaft darstellt.

Mit Hilfe des WBO werden die Arbeiter zu Unternehmern und gründen eine Produktions- und Arbeitsgenossenschaft.

Darüber hinaus hat die Umwandlung des Betriebes in eine Genossenschaft verschiedene Vorteile, denn die Mitarbeiter*innen kennen den Betrieb und ihr Know-how wandert nach der Übergabe nicht ab. Außerdem bleiben die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung in der Region erhalten.

Eine Genossenschaft stellt eine bewährte und gleichzeitig sehr aktuelle Unternehmensform dar, welche es ermöglicht, Innovation und Arbeit mit Ethik, Solidarität und Nachhaltigkeit zu verbinden.

Bereits 1985 wurden mit der Verabschiedung des Gesetzes Nr. 49, dem sogenannten “Marcora-Gesetz”, die Weichen für WBOs gestellt. Die Bestimmungen sehen einige Erleichterungen vor, sollte sich die Belegschaft dazu entscheiden eine Genossenschaft zu gründen und den Betrieb vom Inhaber zu übernehmen:

  • Vorauszahlung und Kapitalisierung der NASpI (Arbeitslosenentschädigung) und der CIG (Lohnausgleichskasse) in einer einmaligen Zahlung (im Falle eines Krisen-Betriebes vor der Schließung)
  • Steuerbefreite Abfindung bzw. TFR
  • Steuerbefreiung für Übertragungen von Unternehmen an Genossenschaften ehemaliger Mitarbeiter
  • Unterstützende Mitglieder zur Stärkung der Kapitalisierung
  • Landesbeiträge falls mindestens 60% der ehemaligen Mitarbeiter desselben Unternehmens eine Arbeitergenossenschaft gründen - Landesgesetz Nr. 1 vom 8. Januar 1993

Info

Weitere Informationen zum Modell Workers BuyOut und den Download zum Leitfaden finden Sie hier.

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Kontakt

Unternehmensnachfolge

0471 945 671