Handelskammer Bozen
Leitfaden „Gleichstellung beginnt beim Jobtitel“

Leitfaden „Gleichstellung beginnt beim Jobtitel“

Geschlechtergerechte Stellenanzeigen im Fokus

Data: 
Donnerstag, 30. Oktober 2025
Uhrzeit: 

Heute hat die Gleichstellungsrätin in Zusammenarbeit mit der Handelskammer Bozen und des Institute for Applied Linguistics der Eurac Research einen neuen Leitfaden vorgestellt, der zeigt, wie Stellenanzeigen rechtssicher, diskriminierungsfrei und geschlechtergerecht formuliert werden können. Zudem wurde die neue EU-Richtlinie zur Entgelttransparenz (EU 2023/970) präsentiert. Die Tagung fand in der Handelskammer Bozen statt.

Eine freie Berufswahl ist Grundvoraussetzung für Chancengleichheit. Doch stereotype Rollenbilder und unausgesprochene Erwartungen beeinflussen noch immer, wer sich welchen Beruf zutraut und wer sich bewirbt. Die Gleichstellungsrätin hat gemeinsam mit der Handelskammer Bozen und Eurac Research den neuen Leitfaden „Gleichstellung beginnt beim Jobtitel“ vorgestellt. Dieser zeigt, wie Stellenanzeigen rechtssicher, diskriminierungsfrei und geschlechtergerecht formuliert werden können. 

Der Leitfaden ist branchenübergreifend anwendbar und richtet sich insbesondere an Personalverantwortliche, Führungskräfte, HR-Fachkräfte sowie an alle, die im Rahmen ihrer Tätigkeit Stellenanzeigen verfassen. Er enthält konkrete Tipps für das Erstellen von geschlechtergerechten Stellenanzeigen sowie Hinweise zu Berufsbezeichnungen und Bildern, zudem wird auf die rechtlichen Grundlagen eingegangen, die dabei zu beachten sind.

Besonders hervorgehoben wurde die neue EU-Richtlinie 2023/970 zur Entgelttransparenz, die bis spätestens 7. Juni 2026 von allen Mitgliedstaaten umgesetzt werden muss. Sie verpflichtet Arbeitgebende, Entgelttransparenz herzustellen und Diskriminierung im gesamten Einstellungsverfahren zu vermeiden, von der Ausschreibung über das Auswahlverfahren bis hin zur Entlohnung.

Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer erklärte: „Mit dem neuen Leitfaden wollen wir sicherstellen, dass sich alle potenziell bewerbenden Personen, insbesondere Frauen, gezielt angesprochen fühlen. So können wir mehr Chancengerechtigkeit schaffen und dem wachsenden Fachkräftemangel wirksam begegnen.“

„Eine faire Gesellschaft beginnt dort, wo Menschen sich angesprochen fühlen, vor allem auch sprachlich. Geschlechtergerechte Sprache ist Ausdruck von Respekt und Teilhabe. Als Landeshauptmann und Landesrat für Chancengleichheit unterstütze ich diesen Leitfaden als wichtiges Werkzeug für eine Kultur des Miteinanders und der Vielfalt in Südtirol“, hob Landeshauptmann Arno Kompatscher hervor.

„Chancengleichheit am Arbeitsmarkt beginnt bei der Sprache. Dieser Leitfaden unterstützt Betriebe dabei, Stellenanzeigen fair, klar und geschlechtergerecht zu formulieren. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu mehr Gleichstellung in der Arbeitswelt“, erklärte Magdalena Amhof, Landesrätin für Europa, Arbeit und Personal.

Landtagspräsident Arnold Schuler ergänzte: „Der Südtiroler Landtag versteht sich als Institution, die Rechte schützt und Gleichstellung fördert. Die Gleichstellungsrätin ist als Ombudsstelle Teil dieses Engagements. Mit diesem Leitfaden wird ein wertvoller Beitrag geleistet, um Diskriminierung vorzubeugen und faire, chancengerechte Zugänge zur Arbeitswelt zu ermöglichen.“

Handelskammerpräsident Michl Ebner hob hervor: „Auch bei Stellenausschreibungen tragen wir Verantwortung: als öffentliche Körperschaft ebenso wie als Arbeitgebende in der Privatwirtschaft. Der vorliegende Leitfaden bietet klare Orientierung für alle, die sich für faire Chancen und eine inklusive Sprache starkmachen. Ich hoffe, dass viele Betriebe diesem positiven Beispiel folgen.“

„Geschlechtergerechte Sprache zeigt Offenheit und fördert eine Kultur, in der sich alle willkommen fühlen. Der Leitfaden ermutigt Betriebe, Sprache bewusst zu wählen und damit Gleichstellung zu fördern. Sprache wirkt und nichts ist so wesentlich wie die Art, wie wir sie nutzen“, betonte Annemarie Kaser, Vorsitzende des Beirats für weibliches Unternehmertum der Handelskammer Bozen.

Der Leitfaden steht zum Download zur Verfügung.

Kontakt

Luca Filippi

0471 945 610